Rücklage kann Schöneck aus der Corona-Krise retten

Düstere Prognosen für das Haushaltsjahr 2020 treffen auch die Gemeinde Schöneck hart. Die Corona-Krise wird laut aktuellen Steuerschätzungen ein großes Loch im Bereich Steuern, insbesondere Einkommensteuer und Gewerbesteuer, reißen. Auch Aufwendungen, um beispielsweise allen Besuchern der öffentlichen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Bürgerhäusern und Veranstaltungen ein gutes, sicheres Gefühl zu geben, steigen tagtäglich.

Die Hoffnungen auf finanziellen Ausgleich durch Bund und Land sind hoch. Die genauen finanziellen Folgen werden womöglich erst im Frühjahr 2021 greifbar sein. Bis dahin wird die Liquidität streng bewacht und Ausgaben durch alle Mitarbeiter der Verwaltung verantwortungsbewusst auf das Notwendigste beschränkt, ohne an der Sicherheit und Hygiene zu sparen. 

„Die Notwendigkeit aller Ausgaben und Projekte muss genau geprüft werden, denn die Krise fordert uns zu einem sparsamen und wirtschaftlichen Handeln auf, damit wir auch weiterhin handlungsfähig bleiben“, so Bürgermeisterin Conny Rück.

Durch gute Haushaltsführung und starke Haushaltskonsolidierung in vergangenen Jahren ist es der Gemeinde Schöneck erneut gelungen positiv in der Ergebnisrechnung für das Haushaltsjahr 2019 abzuschließen. Der Überschuss von rund 2,6 Millionen Euro zum 31.12.2019 (Vorjahr 2,8 Millionen Euro) kann vollständig der Rücklage zugeführt werden und erhöht das Eigenkapital auf rund 22,6 Millionen Euro. Altfehlbeträge sind nicht vorhanden. Diese Tatsache kann allen Einwohnern ein gutes Gefühl geben, damit ihre Gemeinde mit einem blauen Auge aus der Krise kommt und keine Steuer- und Gebührenerhöhungen notwendig werden. Das ist das Ziel.

Der Finanzmittelüberschuss aus laufender Verwaltungstätigkeit beträgt rund 2 Millionen Euro. Hiervon können alle Auszahlungen für die Tilgung von Krediten bewältigt werden. Kredite wurden in Höhe von rund 678 Tausend Euro aufgenommen. Insgesamt reduzieren sich die Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen um rund 560 Tausend Euro. 

Frau Rück gibt sich erleichtert: „Es ist von Vorteil, dass wir mit einem so guten Abschluss in diese herausfordernde Zeit gehen, zumal sich bereits heute abzeichnet, dass wir infolge der Pandemie mit Einnahmeverlusten konfrontiert werden“.

Der Aufwärtstrend ist ungebrochen, ohne auf Investitionen zu verzichten. Die Ergänzung der Gruppenkläranlage, die Grundhafte Erneuerung Kanal und Straße Frauengartenring und Sanierung und Umbau Sozialbereich Bauhof sind nur die größten Projekte, die 2019 in Angriff genommen wurden. Für die Feuerwehr Kilianstädten wurde zudem ein neuer Mannschaftstransportwagen angeschafft.

Aufgrund der positiven Entwicklung ist es in 2020 erstmalig möglich gewesen allen Bürgern wenigstens ein kleines Stück zurückzugeben und die Hebesätze für Grundsteuern zu senken. Dies soll für das Jahr 2020, trotz Corona Krise, beibehalten werden. 

Der Jahresabschluss wurde bereits dem Amt für Prüfung und Revision des Main-Kinzig-Kreises zur Prüfung weitergeleitet. Nach Abschluss dieser Prüfung wird der Gemeindevertretung der Jahresabschluss mit Prüfbericht zur Beschlussfassung und zur Entlastung des Gemeindevorstandes vorgelegt.