Rathaus & Politik

Haupt- und Finanzausschuss berät über höhere Gehälter

Der Fachkräftemangel im Kita-Bereich betrifft alle Kommunen. Einige Nachbarkommunen haben darauf bereits mit finanziellen Anreizen reagiert: Hanau, Maintal, Bad Vilbel, Niddatal, Nidderau und Niederdorfelden haben die Gehälter für Erzieherinnen und Erzieher bereits übertariflich angehoben.

Die Anträge wurden von den antragstellenden Fraktionen vorgestellt und konstruktiv beraten

Die Fraktionen möchten auch in Schöneck entsprechende Anpassungen treffen, da die Gefahr besteht, dass Erzieherinnen und Erzieher unserer Einrichtungen aus finanziellen Gründen abwandern und Schöneck im Vergleich zu unseren Nachbargemeinden an Attraktivität verliert und einen Wettbewerbsnachteil erleidet.

Die Anträge von den Fraktionen CDU und Bündnis 90/Die Grünen beziehen sich ausschließlich auf die Erziehrinnen und Erzieher, der Antrag der SPD-Fraktion enthält als zweiten Punkt noch die Erstellung eines Konzeptes, welches Maßnahmen zur Personalgewinnung, Personalbindung sowie der Weiterqualifizierung seitens der Gemeinde Schöneck als Arbeitgeberin darstellt.

Der dazu vorgestellte Entwurf des Gemeindevorstands sieht vor, in den kommenden Jahren Nachwuchskräfte heranzuführen, Beschäftigte langfristig an die Gemeinde zu binden sowie Beschäftigte und Führungskräfte weiter zu qualifizieren. Hervorzuheben dabei ist, dass die Gemeinde bereits von der Bertelsmann - Stiftung als familienfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet wurde. Für die Beschäftigten gibt es bereits flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten, Jobrad, u.v.m.

Weiterhin steht der Gemeindevorstand mit einer Firma im Kontakt, ausländische Fachkräfte im Bereich der Erziehungswissenschaften zu gewinnen. Ein Gesprächstermin wurde bereits vereinbart. Die Kontaktaufnahme basiert auf einem Antrag der FDP-Fraktion vom 06.07.2023

Der Ausschuss hat die Angelegenheit ohne Abstimmung im Geschäftsgang belassen, allerdings mit der Prämisse, dass der Gemeindevorstand das Personalkonzept finalisiert und erste Punkte zur Umsetzung, darunter auch die übertarifliche Zahlung an die Beschäftigten, im September im Haupt- und Finanzausschuss als zusätzlichen Beschlussvorschlag vorzulegen. Die Gemeindevertretung hat dadurch die Möglichkeit, in ihrer nächsten Sitzung (Ende September) über eine übertarifliche Bezahlung abzustimmen.

Frau Bürgermeisterin Rück wies vorsorglich erneut darauf hin, dass die entstehenden Mehrkosten über die Anpassung der Kita-Gebühren sowie einer Steuererhöhung zu kompensieren sind.

Ein weiteres Thema der Sitzung war die Vorstellung des Prüfergebnisses zur Einführung einer „Gemeinde-App“. Der Gemeindevorstand hat hierbei empfohlen, auf die Entwicklung einer App der Ekom21 (Anm.: Hierbei handelt es sich um ein eigenes IT-Dienstleistungszentrum nur für Kommunen) zu warten und diese App den Bürgerinnen und Bürgern anzubieten.

Das letzte Thema des Abends war ein Antrag der FWG-Fraktion zur Neuregelung der Gebührenordnung für Kinderbetreuungseinrichtungen. Hierzu stellten die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen einen Änderungsantrag. Demnach soll der Gemeindevorstand insbesondere Alternativen zur Gebührenhöhe nach Einkommensgrenzen überprüfen. Der Haupt- und Finanzausschuss hat diesem Änderungsantrag mehrheitlich zugestimmt und der Gemeindevertretung einstimmig empfohlen, den geänderten Antrag anzunehmen.
Eine neue Gebührenkalkulation ist somit unumgänglich.